SWR Kultur. Treffpunkt Klassik.
Gesendet: 24. Oktober 2024
In Musikbibliotheken gibt es viel mehr zu entdecken als nur die Ausleihe von Noten und CDs. Ob Geige, Gitarre oder Keyboard – in manchen Musikbibliotheken kann man auch Instrumente ausprobieren und sogar ausleihen. Sven Scherz-Schade hat sich umgehört und stellt die vielseitigen Angebote anhand dreier Beispiele vor: Stuttgart, Ludwigshafen und Reutlingen.
SWR Kultur. Treffpunkt Klassik.
Gesendet: 2. Oktober 2024
ZKM Karlsruhe: Komponist Ludger Brümmer verabschiedet sich in den Ruhestand
Klassische Musik der Gegenwart ist in vielen Fällen vor allem elektroakustische Musik. Viele Kompositionen arbeiten dabei mit Bits und Bytes und nutzen die immer wieder neuen Möglichkeiten der Computertechnologie. Momentan in den letzten Jahren insbesondere Künstliche Intelligenz. Der 1958 geborene Komponist Ludger Brümmer hat zahlreiche, sowohl instrumentale als auch elektroakustische Musik geschrieben. Und Ludger Brümmer hat auch ein Instrument zur Aufführung elektroakustischer Musik erfunden, den so genannten Klangdom. Das ist ein Lautsprechersystem, angeordnet in Form einer Kuppel. In Karlsruhe am ZKM, dem Zentrum für Kunst und Medien, gibt es einen solchen Klangdom. Viele Konzertaufführungen elektroakustischer Musik konnten in der Vergangenheit dort stattfinden. Und in Karlsruhe leitete Ludger Brümmer auch viele Jahre das „ZKM Hertzlab“, ehemals das „Institut für Musik und Akustik“. Am Wochenende nun verabschiedete das ZKM den 66-jährigen Ludger Brümmer in den Ruhestand, und zwar mit einem Symposium und mit Konzerten. Und zudem bekam Ludger Brümmer auch den Ehrenpreis der deutschen Schallplattenkritik verliehen. Sven Scherz-Schade über Ludger Brümmers Wirken am ZKM, seinen Abschied und die Frage, wie es nun weitergeht.
Die Rheinpfalz, Nr. 67.
Veröffentlicht: 20. März 2023
Was wir von Kängurus lernen können
Raffinierter Humor und spontane Zeichenkunst bei ausverkauftem Haus: Texter Marc-Uwe kling und Zeichner Bernd Kissel gaben im ausverkauften Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe eine großartige Live-Performance der "Känguru-Comics".
Die Rheinpfalz, Nr. 258.
Veröffentlicht: 7. November 2022
Drei Stunden und sieben Zugaben
Die Kölschrockband BAP gab am Freitag in der Karlsruher Schwarzwaldhalle ihr Tournee-Konzert „Schließlich unendlich“. Die Gruppe und ihr 71-jähriger Frontmann Wolfgang Niedecken bewiesen dem ausverkauftem Haus mal wieder aufs Neue: Sie sind eine exzellente Live-Band.
Von Sven Scherz-Schade
SWR2 Treffpunkt Klassik
Gesendet: 28. Oktober 2022
Kita-Zertifikat "Die Carusos" - Warum tägliches Singen mit Kindern so wichtig ist
Singen tut gut, und zwar Alt und Jung. Gerade jüngere Kinder bekommen übers Singen und über den Gebrauch ihrer Stimme viel Selbstbewusstsein. Für diese große Kraft des Singens wirbt der Deutsche
Chorverband bundesweit mit einer besonderen Initiative: Kitas, an denen viel und vor allem kindgerecht gesungen wird, können vom Chorverband zertifiziert werden. „Die Carusos“ nennen sich solche
Kitas.
Von Sven Scherz-Schade
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Verlagsspezial. Dresdner Musikfestspiele. Veröffentlicht: 19. März 2022
Alles, was ein Cello kann
Unter dem Titel „Cellomania 2.0“ sind bei den Dresdner Musikfestspielen 19 Konzerte mit Violoncello vertreten. Sie zeigen von Klassisch bis Zeitgenössisch die gesamte Klangpalette, die das Streichinstrument mit dem Stachel gegenwärtig zu bieten hat.
Von Sven Scherz-Schade
Weil Festspielintendant Jan Vogler selbst Cellist ist, kommt das Violoncello bei den Dresdner Musikfestspielen gerne mal aufs besondere Podest. So jedenfalls...
SWR2 Matinee.
Gesendet 2. Januar 2022, 9:03 Uhr.
Welches Fell kommt auf die Kesselpauke? Ziegenfelle bei den Wiener Philharmonikern und Kalb bei den anderen? Früher waren Tierfelle erste Wahl, heute benutzen viele Pauker Nachbildungen aus Kunststoff. Das ist auch eine Kostenfrage. Übrigens zum Thema Geld: Wegen ihrer großen Verantwortung werden Pauker besser entlohnt als viele andere Orchestermusiker.
Von Sven Scherz-Schade
SWR2 Treffpunkt Klassik.
Gesendet 1. Juli 2021, 10:05 Uhr
Die Kulturbetriebe sollen vielfältiger werden. Menschen mit und ohne Behinderung sollen dort arbeiten und Kulturveranstaltungen besuchen. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Frauen, Männer, Diverse, Menschen verschiedener Hautfarbe - so unterschiedlich unsere Gesellschaft ist, so vielfältig und durchmischt sollen unsere Kulturbetriebe sein. Diese Diversität jedenfalls wünscht sich die Bundeskulturstiftung und hat dazu ein Programm aufgelegt. Das "Ensemble Colourage" aus Ludwigshafen-Mannheim ist ein Kind dieses Programms...
Von Sven Scherz-Schade
Die Rheinpfalz. Nr. 91. Veröffentlicht: 20. Mai 2021
Germersheim/Kandel. Wegen der Pandemie findet an Musikschulen seit Monaten nur eingeschränkt Unterricht statt. Neuanmeldungen bleiben aus. Mit Onlineangeboten ringt man darum, dass vor allem die Kleinsten den musikalischen Anschluss nicht verpassen...
SWR2 Matinee.
Gesendet: 7. Februar 2021, 9:03 Uhr
Der Funke - der heißt auf Englisch 'Spark'. Und 'Spark' nennt sich auch ein Musikensemble, das sich seit seiner Gründung eben nicht als klassisches Ensemble versteht, sondern als klassische Band. Spark macht Musik an den Grenzen von Klassik, Jazzrock und Techno. Mit diesem musikalischen Konzept ist Spark jetzt seit über zehn Jahren international erfolgreich. Mit insgesamt acht aufgenommenen Alben hat Spark in der Vergangenheit viel dafür gesorgt, dass der Funke von E- zur U-Musik und umgekehrt übergesprungen ist...
Von Sven Scherz-Schade
Foto: Gregor Hohenberg
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/die-karlsruher-kammermusikband-spark-100.html
Das Orchester. Heft 10/2020
Noch immer ungleich
Frauen im Orchester unter dem Gesichtspunkt der Gendergerechtigkeit
Von Sven Scherz-Schade
Etwa 41 Prozent der Mitglieder in deutschen Berufsorchestern sind weiblich. Das hört sich erstmal gut an, auch wenn es vom "Fifty-Fifty" noch weit entfernt ist. Doch jenseits der statistischen Gesamtzahl stehen Frauen im Orchesterwesen der Bundesrepublik noch immer wesentlich schlechter da als die Männer.
SWR2 Matinee.
Gesendet: 18. Oktober 2020, 9:03 Uhr.
Die Darstellenden Künste, Theater und Bühnen haben es zu Zeiten von Corona schwer. Denn Abstand halten und Schauspiel – das klappt nur mit Zugeständnissen. Ebenso
betroffen ist auch die Kunstgattung der Performance. Sie ist per se ein Live-Ereignis, das erst durch die Zusammenkunft von Menschen, von Performer und Publikum, zum Leben erweckt wird. Auch hier
erschweren Hygiene- und Abstandsregeln das reine, ungestörte Performance-Erlebnis. Dass es aber trotzdem irgendwie gehen muss – und auch gehen wird, zeigt derzeit der Badische Kunstverein in
Karlsruhe. In der Programmreihe ‚How do we care?‘ – also ‚Wie kümmern wir uns?‘ – widmet sich die ehrwürdige, über 200 Jahre alte Kulturinstitution den aktuellsten Fragen der Performance-Kunst: Wie
sehr ist der menschliche Körper politisiert? Welche gesellschaftlichen Herausforderungen können Performances dabei thematisieren? Und vor allem: Wie lässt sich das in der Pandemie machen, wo doch die
leidigen Abstandsregeln gelten? Sven Scherz-Schade hat sich beim Badischen Kunstverein Karlsruhe ungehört.
https://www.swr.de/swr2/kunst-und-ausstellung/how-do-we-care-performance-kunst-100.html
Politik und Kultur. Zeitung des Deutschen Kulturrates. Ausgabe 9/2020.
Langer Anlauf zur Erinnerung
Freiheits- und Einheitsdenkmale in Berlin und Leipzig
Von Sven Scherz-Schade
Ans Gute zu erinnern fällt Deutschland schwer. Aber es klappt dann doch irgendwann... Nach dem Spatenstich im vergangenen Mai soll nach Auskunft der Bundesregierung voraussichtlich im ersten Quartal 2022 das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin fertiggestellt sein. Das sind dann 33 Jahre nach Mauerfall und 15 Jahre nach dem ersten Beschluss des Deutschen Bundestages von 2007, ein solches Denkmal zu errichten.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Verlagsspezial. Dresdner Musikfestspiele.
Veröffentlicht: 2. Februar 2020
Hier dreht sich alles um die Drei
Der Schweizer Komponist William Blank hat ein Tripelkonzert für Violine, Violoncello, Klarinette und Orchester komponiert. Dabei geht es vor allem um eine Reminiszenz an Beethoven. Von Sven Scherz-Schade
Spannungsgeladene Fermaten im Orchester und heftige Ausbrüche bei den drei Solo-Instrumenten, mal einzeln, mal miteinander. Wobei: Die drei Stars des Konzerts – Violine, Cello und Klarinette – stimmen auch versöhnliche und beruhigende Töne an, bis zum Schluss in Takt 369 alles in einer Generalpause – abermals mit Fermate – endet. Für dieses Tripelkonzert hat...
SWR2 Treffpunkt Klassik.
Gesendet: 11. September 2019, 10:05 Uhr
Porträt Michael Francis
Der neue Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz startet in die Saison 2019/20
Von Sven Scherz-Schade
Foto: Felix Broede
Für die Deutsche Staatsphilharmonie ist die neue Spielzeit eine besondere. Das Orchester feiert zum einen in dieser Saison seinen 100. Geburtstag. Es wurde 1919 gegründet. Zudem steht seit diesem Monat bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ein neuer Chefdirigent unter Vertrag: der Brite Michael Francis. Er ist Jahrgang 1976 und in der internationalen Klassik-Szene bestens bekannt, er gastierte bei vielen namhaften Orchestern. In den USA leitet er das Florida Orchestra und in Kalifornien/San Diego ist er Musikdirektor des Mainly Mozart Festivals. Jetzt als Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie rückt Michael Francis seinen künstlerischen Schwerpunkt nach Deutschland. Heute Abend dirigiert er eines der Konzerte unter dem Serien-Motto „Modern Times“. Es erklingt die Vierte Sinfonie von Gustav Mahler in Minimal-Besetzung für Kammerorchester. Sven Scherz-Schade hat eine Probe besucht und Michael Francis getroffen.
Pforzheimer Zeitung, Nr. 63.
Veröffentlicht: 15. März 2019
Theater um den Mr. President
Uraufführung des ersten Schauspiels von Stefan Zimmermann - Politisches Stück voller Esprit und Tempo
Von Sven Scherz-Schade
Begeisterten Applaus gab es am Mittwoch in der ausverkauften Kulturhalle Remchingen für die Uraufführung von „Mr. President First“. Das Stück von Autor und Regisseur Stefan Zimmermann nimmt den irrwitzigen Wahnsinn der rechtspopulistischen Politszene in den USA aufs Korn. Mit Max Volkert Martens in der Hauptrolle lieferte das a.gon Theater München ein unterhaltsames Boulevard-Schauspiel, das nun auf Tournee durch die Republik geht...
SWR2 Treffpunkt Klassik.
Gesendet: 12. Februar 2019, 10:05 Uhr
Werke der Karlsruher Komponistin Clara Faisst sind digitalisiert
Musikalien der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe gehen online
Von Sven Scherz-Schade
Die Digitalisierung hat unser Leben grundlegend verändert. Auch der Musikwelt bieten sich durch die Digitalisierung immer wieder neue Möglichkeiten. Und das nicht nur klanglich-ästhetisch. Auch musikgeschichtlich vergessene Werke können dank Digitalisierung wieder aus der Versenkung geholt werden. So hat die Badische Landesbibliothek jetzt die Werke der Karlsruher Komponistin Clara Faisst digitalisiert. Die recht unbekannte, aber interessante Künstlerin starb vor 70 Jahren. Das ist genau die Zeit, nach der man Musik urheberechtlich frei verwenden darf. Die Badische Landesbibliothek bietet das Noten- und Handschriftenmaterial der Clara Faisst nun in ihrem Online-Bestand für die Bibliotheksnutzer an. Sven Scherz-Schade berichtet...
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Verlagsspezial. Dresdner Musikfestspiele. Veröffentlicht: 28. Januar 2018
Alte Musik in neuem alten Gewand
Das Dresdner Festspielorchester strebte von Anfang an die historisch informierte Aufführungspraxis an. Ein Grund, warum der Klangkörper ausschließlich auf historischen Instrumenten konzertiert. Die neue Konzertreihe „Originalklang“ zeigt, wie aufrichtige Treue zum musikalisch Vergangenen heute klingt. Von Sven Scherz-Schade
Die Rheinpfalz, Nr. 1. Veröffentlicht: 2. Januar 2018
Zukunft der Dorfgeschichte
SCHAIDT: Das Heimatmuseum bräuchte dringend mehr ehrenamtliche Mitarbeiter
Von Sven Scherz-Schade
Ohne Ehrenamt geht bei den Heimatmuseen gar nichts. Thomas Kirschenmann ist Vorsitzender des Heimatverens Schaidt und leitet qua Amt dort das Viehstrichmuseum. Der selbständige IT-Fachmann würde die Sammlung am liebsten online zugänglich machen. Denn wie die meisten anderen Heimatmuseen der Region kann das Viehstrichmuseum für Besucher nur auf Anfrage öffnen...
Politik und Kultur. Zeitung des Deutschen Kulturrates. Ausgabe 4/2017.
Wo residiert wird, gibt's Kultur
Kommunale Kulturpolitik in Schwerin
Von Sven Scherz-Schade
Traumhaft schön ist Schwerin. Direkt am See, auf der Burggarten-Insel, liegt das Schloss. Es ist das Wahrzeichen der Stadt... Die letzten Jahre waren geprägt von desolater Haushaltslage, die zu
Einsparungen zwang, was auch an der kommunalen Kulturpolitik nicht spurlos vorbeigegangen ist...
SWR2 Cluster. Gesendet: Freitag, 2. Dezember 2016, 15:05 Uhr
Gema-Tantiemen und das Urteil des Kammergerichts Berlin
Musikverleger bangen um ihre Anteile
Von Sven Scherz-Schade
Wer bekommt was ab von den Tantiemen der Gema? Von der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte? Die Gema nämlich bekommt Geld von Veranstaltern, wenn gemeldete Musikwerke aufgeführt werden. Diese Einnahmen verteilt sie als Tantiemen an die Urheber, d.h. vereinfacht gesagt an die Komponisten einerseits, und andererseits an die Musikverlage, die entsprechende Werke veröffentlicht haben. Hört sich einfach an. Die REalität ist aber viel komplizierter. Unlängst haben zwei Urheber geklagt, dass die Musikverlage zu viel bekommen würden. Und vor dem Kammergericht Berlin haben sie Mitte November 2016 damit auch Recht bekommen. Ein Schock ging durch die Branche...
Bürgerzeitschrift für Karlsruhe. 09/2016
Was uns blüht
Unkrautvernichtung in Karlsruhe - Ambrosia löst Allergien aus
Von Sven Scherz-Schade
Mit Warnweste, Mundschutz und Einmal-Handschuhen ist der freiwillige Helfertrupp in Neureut den Grünstreifen entlang der Linkenheimer Landstraße gezogen. Ende Auust war das. Ihr Auftrag: Ambrosia
vernichten! "Man muss sie herauszupfen, richtig am Stängel packen und mit der Wurzel herausziehen", erklärte Anke Kelber vom Karlsruher Umwelt- und Arbeitsschutz den etwa zwanzig
Freiwilligen...
Foto: scherz-schade
INTHEGA Kultur-Journal. Heft III, September 2016
Zwanzig Jahre in der Schwarzenbergstraße
Spielstätten-Jubiläum beim Velvets Theater
Von Sven Scherz-Schade
Wiesbaden – Die historischen Wurzeln des Velvets Theater gehen zurück ins Jahr 1958, als einige Absolventen der Akademie der Musischen Künste in Prag das – weltweit erste – „Schwarze Theater“ gründeten. Dana Bufková und Bedrich Hányš, die beide eben da studierten, waren davon begeistert und eröffneten 1967 eine eigene Theatergruppe. Sie nannten sie „Velvets“, was die „Samtenen“ bedeutet. Denn die Spieler agieren in schwarzes Samt gekleidet vor schwarzem Samt. Als 1968 der „Prager Frühling“ von Moskau und der CSSR-Staatsmacht mit Gewalt beendet wurde, verließen die Velvets ihre Heimat und sie fanden 1970 schließlich in Wiesbaden ihr neues Zuhause...
Foto: velvets theater
SWR 2 Cluster. Gesendet: Dienstag, 24. März 2015, 15:05 Uhr
"Entartete Musik - Das verdächtige Saxophon"
Wie die NS-Propaganda 1938 in Düsseldorf "undeutsche" Musik diffamierte
Von Sven Scherz-Schade
Die Nationalsozialisten verstanden ihre so genannte „Machtergreifung“ 1933 von Anfang an auch als Kulturrevolution. Die Nazis gaben ab sofort vor, welche Werke in Literatur, Kunst und Musik als gut und deutsch und arisch zu gelten haben. Auf die Bücherverbrennungen vom 10. Mai folgte 1937 die Ausstellung in München „Entartete Kunst“. Ein Jahr später, 1938, wurde in Düsseldorf eine entsprechende Ausstellung „Entartete Musik“ gezeigt. Sie sollte jüdische Operetten und Schlagerkomponisten verunglimpfen, sie verhöhnte die Musik-Avantgarde und atonale Musik und sie brachte den Jazz als vermeintlich „artfremde“ Musik in Verruf. Unter dem Titel „Das verdächtige Saxophon“ hat der Musikwissenschaftler Albrecht Dümling die Ausstellung von damals für unsere heutige Zeit rekonstruiert und kommentiert. Wer die Ausstellung besucht, erfährt, wie sehr der zügellose Rassismus des NS-Staates das Musikleben in Deutschland beschädigt hat.
Politik & Kultur. Zeitung des Deutschen Kulturrates. Ausgabe 5/2015
Kulturperspektiven für die Fläche
Zukunftsfähige Kulturpolitik in Schleswig-Holstein
Von Sven Scherz-Schade
In erster Linie das kulturelle Erbe erhalten! Das hat Vorrang. Soweit möglich, kann man darüber hinaus weiterentwickeln. Das wäre im Groben - unter dem Druck der Haushaltskonsolidierung - das Hauptanliegen der Kulturpolitik in Schleswig-Holstein. Das klingt nicht unbedingt spannend und taugt schlecht für etwaige Wahlkampfsprüche...